„Abercrombie and Fitch“ – was Trendmuffeln wie der Name einer amerikanischen Anwaltskanzlei in den Ohren klingt, verheißt für die stilbewusste, junge Käuferschaft des Landes die Erfüllung aller Modewünsche.
Begonnen hat die Firmengeschichte der heutigen Kultmarke im Jahre 1892 im Hafen von Manhattan, wo David Abercrombie seinerzeit einen bescheidenen Laden für Camping-Zubehör eröffnete. Bald kam mit Ezra Fitch der zweite Namensgeber der Firma hinzu. Die Camping-Branche erwies sich für die beiden als Wachstumsmarkt. Mit Abercrombie & Fitch ging es voran – bis in den 60er Jahren der Aufstieg plötzlich stagnierte. Das Unternehmen dümpelte daraufhin lange Zeit etwas orientierungslos vor sich hin, bis die immer noch solide Firma schließlich im Jahre 1988 von einem amerikanischen Konzern namens „The Limited“ übernommen wurde. Mit der Begrenztheit war es von dort an allerdings vollständig vorbei. Abercrombie und Fitch – immer noch unter gleichem Namen – gingen wieder auf Erfolgskurs. Diesmal aber nicht mit Zeltplane und Campingkocher, sondern mit trendigen Klamotten für modebewusste junge Leute. Das Konzept funktionierte hervorragend. – Bis die Wirtschaftskrise der Marke erneut einen Strich durch die Rechnung machte. Die Umsätze in Nordamerika gingen zurück. Neue Märkte wurden gesucht und gefunden. A&F eroberten den Rest der Welt.
Geschickterweise etablierte sich die Marke außerhalb Amerikas zunächst rein virtuell. Mit echten Ladengeschäften hielt man sich vorerst sehr bedeckt. Die kultigen Klamotten wurden zu heiß begehrten Reisemitbringseln oder wurden – allen Mühen, Zoll- und Versankosten zum Trotz – über das Internet direkt in den USA bestellt und eingeflogen.
Mit wachsender Ungeduld wartete die europäische Fangemeinde schließlich auf die physische Expansion in die alte Welt. Entsprechend angeheizt waren Stimmung und Begeisterung, als der erste Abercrmobie und Fitch, oder kurz A&F -Store schließlich in Deutschland seine kultigen Türen öffnete. Im Jahre 2009 war es endlich so weit. In der Mainmetropole Frankfurt eröffnete der erste Abercrombie-Laden. Die Produktivität der Erstfiliale soll bei 25.000 Euro pro Quadratmeter gelegen haben. Kein schlechtes Ergebnis, die Frankfurter Filiale misst immerhin schlappe 600 Meter im Quadrat.
Jugendliche und Junggebliebene sind die Zielgruppe des Labels. Zahlungswillig und körperbewusst steht die Zielgruppe gern Schlange, um an die begehrten Klamotten zu kommen. Auf das gleiche Publikum zielt auch die A&F-Marke Hollister. Hollister, nach einem Ort im sonnigen Kalifornien benannt, steht speziell für trendige Kleidung im Surferstil. Ob Surf-Mode oder Vintage-Look, Abercrombie & Fitch hat, was junge und jung gebliebene Trendsetter wünschen. Jugendlichkeit und Trend sind denn auch die beiden Hauptaspekte der Marken-Philosophie. Man wirbt mit Schönheit und man verkauft Schönheit. Abercrombie, das Konzept bezieht auch das komplette Verkaufspersonal mit ein.
Ein Einkauf bei Abercrombie ist nicht mit einem Besuch in einem durchschnittlichen Kaufhaus zu vergleichen. Hypnotische Musik, gedimmtes Licht, sexy Verkäuferinnen und der duftende Hauch des Exklusiven: Der Kunde soll hier nicht nur kaufen. Der Kunde soll hier erleben. Vor allem soll er seinen Einkauf bei Abercrombie genießen, glücklich nach Hause gehen und mit Freunden wiederkommen. Eine Verkaufsstrategie, die durchaus zur Nachahmung empfohlen werden kann! Der Einkauf macht Spaß, die Klamotten sind wirklich cool und sexy – wen stört es da, dass die Preise vielleicht doch ein klein wenig über dem ortsüblichen Durchschnitt liegen! Abercrombieund Fitch jedenfalls zählt derzeit zu den angesagtesten Marken. Und ein Ende des Trends ist vorerst nicht abzusehen.Abercrombie rules in der Modewelt